Honey Don't!: Margaret Qualley und Chris Evans stellen eine möchtegern-kultige Detektiv-Komödie in Cannes vor
Mit "Honey Don't!" flimmert die letzte Premiere in Cannes über die Bildschirme. Von Ethan Coen, Teil des kultigen Coen-Brüder-Duos, inszeniert, enttäuscht die Detektiv-Komödie leider!

Die letzte Premiere in Cannes 2025 feierte Ethan Coen mit seinem neuen Film "Honey Don’t!", der abseits des Wettbewerbs in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 2025 als Mitternachtspremiere gezeigt wurde. Mit dabei: die Hauptdarstellerinnen Margaret Qualley ("The Substance") und Aubrey Plaza ("Megalopolis") - und natürlich Netzwelt!
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Ethan Coen, bekannt für seine Arbeiten mit Bruder Joel, präsentiert mit "Honey Don’t!" eine humorvolle Komödie über eine Privatdetektivin, gespielt von der wunderbar charismatischen Margaret Qualley. Sie ist einem kriminellen Pfarrer auf der Spur - dargestellt von einem lachhaft kongenialen Chris Evans.
Starke Frauenfiguren, starke Dialoge - aber es fehlt etwas
Die großen Stärken des Films liegen in den gut geschriebenen Frauenfiguren, überzeugend verkörpert von Qualley, Plaza und "Anna"-Star Lera Abova. Das angestaubte Detektiv-Genre wird dadurch ordentlich aufgemischt und modernisiert. Doch leider reicht das nicht, um den Film wirklich zu tragen.
Coen hatte bereits mit seinem Bruder in "The Big Lebowski" bewiesen, dass er das Detektiv-Genre mit Humor, Wendungen und Kultpotenzial beherrscht. Diesen Zauber entfacht "Honey Don’t!" leider nicht. Trotz cleverer Dialoge fehlt dem Film die erzählerische Substanz. Die Handlung wirkt durch die lockere Tonalität belanglos - Spannung will einfach nicht aufkommen.
Lange hat Ethan Coen gemeinsam mit seinem Bruder Joel Coen Filme gedreht. Durch diese Kollaboration sind Klassiker wie "The Big Lewbowski" oder "No Country for Old Men" entstanden. Seit geraumer Zeit drehen die beiden getrennt ihre Filme, doch sie schließen eine neue Zusammenarbeit nicht aus.
Auch stilistisch überzeugt der Film nur bedingt. Zwar ist der trashige B-Movie-Look offensichtlich gewollt, doch Coen gelingt es nicht, das Flair solcher Produktionen überzeugend einzufangen. Bildgestaltung und Musik wirken oft eher amateurhaft als ironisch - fast, als wüsste der Film selbst nicht so recht, worauf er sich bezieht.
Chris Evans sollte in mehr Komödien mitspielen
Neben Margaret Qualley sticht vor allem "Avengers"-Star Chris Evans hervor. Er spielt einen völlig überzogenen, widerwärtigen und zugleich charismatischen Prediger, der die Fäden des Drogenhandels in der Stadt zieht. Evans verkörpert diesen comichaften Bösewicht mit großem Spaß - und fast jede Szene mit ihm sorgt für Lacher.
So enttäuschend "Honey Don’t!" als Ganzes auch sein mag, erinnert uns der Film daran: Chris Evans ist weit mehr als nur Captain America - er besitzt ein hervorragendes Gespür für Komik und sollte viel öfter in Komödien zu sehen sein.
Coole Figuren, schwacher Fall
"Honey Don’t!" will cool, trashig und clever sein - bleibt aber hinter seinen Möglichkeiten zurück. Trotz starker Frauenfiguren, charmantem Cast und einigen wirklich gelungenen Gags fehlt es der Geschichte an Zugkraft und dem Stil an Klarheit. Ethan Coen zielt auf eine augenzwinkernde Hommage ans B-Movie-Genre, trifft den Ton aber nur selten. Was bleibt, ist ein Film, der punktuell Spaß macht, insgesamt aber enttäuscht - mit einer Ausnahme: Chris Evans, der hier zeigt, dass er auch als schmieriger Bösewicht echtes Comedy-Talent hat.
| Altersfreigabe | ab Jahren |
| Laufzeit | 90 Minuten |
| Release | 21. August 2025 |
| Post-Credit-Szene | ✘ |
Besetzung
- Aubrey PlazaMG
- Billy Eichner-
- Charlie Day-
- Chris EvansReverend Drew
- Don SwayzeGary
- Gabby Beans-
- JacnierHector
- Kristen Connolly-
- Lena Hall-
- Lera Abova-
- Margaret QualleyHoney O'Donahue
- Talia Ryder-
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