Lüften bei Minusgraden: Bundesbehörde rät im kommenden Winter zur Vorsicht
Lüften muss man die eigene Wohnung immer, auch bei Minusgraden. Andernfalls kann es zu Schimmel und anderen Problemen kommen. Doch die Bundesbehörde warnt.
Ein Horrorszenario, welches absolut niemand erleben möchte: Ist der Schimmel erst einmal in der Wohnung, wird es teuer. Die Beseitigung der schädlichen Pilzkulturen kostet gerne mal ein paar hundert Euro. Insbesondere im Winter tritt Schimmel in immer mehr Wohnungen und Smart Homes auf, was meist daran liegt, dass falsch gelüftet wird. Denn ja, auch im Winter müsst ihr regelmäßig lüften. Daran führt kein Weg vorbei, jedoch spielt die Dauer eine wichtige Rolle.
- Regelmäßiges Lüften im Winter
- Wie lange sollte ich im Winter lüften?
- Tipps fürs Lüften im Dezember, Januar und Februar
- Mit Smart Home-Geräten sicher durch den Winter
- Im Winter mit gekippten Fenster schlafen: Bei Minusgraden keine gute Idee
Regelmäßiges Lüften im Winter
Sowohl das Umweltbundesamt als auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie diverse Bundesbehörden der einzelnen Länder sind sich da einig. Der Grund: Nur wenn ihr regelmäßig lüftet, kann die feuchte Luft aus eurer Wohnung strömen. Und das muss sie auch, denn genau diese feuchte Luft sorgt für Schimmelbildung an den Wänden.
Bleibt die Frage, wie lange ihr jetzt im Winter bei Minusgraden lüften solltet. Schließlich will man nur solange wie nötig das Fenster bei der klirrenden Kälte offen lassen. Im Sommer geht man normalerweise von einer Lüftungsdauer zwischen 20 und 30 Minuten aus. Im Winter viel zu viel, sagen zumindest Umweltbundesamt und BMUV.
Mit dem Herbst kommt bei vielen die Frage auf, ab wann geheizt werden muss. Experten geben klare Empfehlungen, bei welchen Außentemperaturen höchste Eile geboten ist.
Vermieter müssen Heizmöglichkeiten gewährleisten. Doch was ist mit den Mietern? Gibt es eine gesetzliche Heizpflicht? Und welche Konsequenzen drohen bei Missachtung?
Wie lange sollte ich im Winter lüften?
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz empfiehlt im Winter eine Lüftungszeit von "wenigen Minuten", genauer gesagt "fünf bis zehn Minuten". Laut Bundesumweltamt reichen fünf Minuten je nach Temperatur und Wind vollkommen aus. Allerdings reicht es nicht, einmal am Tag zu lüften. Zwei bis dreimal solltet ihr am Tag mindestens für Durchzug sorgen, auch bei Minusgraden.
Die Behörden der einzelnen Länder sind sich ebenfalls relativ einig: Zwei- bis dreimal am Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten lüften. Wichtig ist, dass ihr eure Fenster dabei nicht nur kippt, sondern sie ganz öffnet, damit die feuchte Luft problemlos nach draußen gelangt und sich nicht am Fensterrahmen festsetzt. Auch solltet ihr alle Fenster gleichzeitig öffnen, um für Durchzug zu sorgen.
Tipps fürs Lüften im Dezember, Januar und Februar
Weiterhin raten die Bundesbehörden, beim Lüften stets die Heizung auszuschalten. Das spart nicht nur Heizkosten, sondern verhindert auch, dass die Heizung vermehrt gegen die einströmende Kaltluft "aufdreht". Wann immer ihr kocht oder duscht, solltet ihr aufgrund der dabei entstehenden Feuchtigkeit sofort durchlüften.
Seid ihr an einem Tag mal längere Zeit nicht zu Hause, sind auch weniger Lüftungsvorgänge in Ordnung. Schließlich entsteht dann in der Wohnung weniger feuchte Atemluft. Notfalls reicht es dann, wenn ihr einmal morgens und einmal abends lüftet.
Lüften müsst ihr aber in jedem Fall täglich. Nur so entweichen neben der feuchten Luft auch Schadstoffe aus eurer Wohnung. So verhindert ihr neben gesundheitlichen Gefahren durch Schimmel auch Ärger mit eurem Vermieter wegen des Heizens. Ebenfalls wichtig, um Feuchtigkeit und Schimmel zu vermeiden, ist, dass eure Wohnung zwischen den Lüftungsvorgängen eine gewisse Mindesttemperatur hat.
Mit Smart Home-Geräten sicher durch den Winter
Wollt ihr ganz auf Nummer sicher gehen, solltet ihr euch ein smartes Heizkörperthermostat zulegen. Damit könnt ihr die Temperatur in all euren Räumen immer aufs Grad genau einstellen und sichergehen, dass nach dem Lüften wieder die exakt gewünschte Temperatur erreicht wird.
Tür- und Fensterkontakte sind eine perfekte Ergänzung für jedes Smart Home, mit der sich viel Energie sparen und für Sicherheit sorgen lässt.
Weitere praktische Ergänzungen sind einerseits Hygrometer, mit denen ihr die Raumfeuchtigkeit im Blick behaltet. Hier sollte der Wert etwa bei um die 50 Prozent Luftfeuchtigkeit oder weniger liegen, damit der Schimmel sich in euren Wänden gar nicht erst einnisten kann. Andererseits bieten euch smarte Fensterkontakte die Möglichkeit, die Heizung über das Smart Home-System abzuschalten, sobald ihr ein Fenster öffnet.
Im Winter mit gekippten Fenster schlafen: Bei Minusgraden keine gute Idee
Fans von frischer und kühler Luft schwören darauf, im Winter bei Minusgraden das Fenster zu kippen. Das kann für einige Personen zwar angenehm sein, allerdings ist das in puncto Schimmelbildung keine gute Idee. Auch aus den bereits genannten Gründen. Kippt ihr nachts das Fenster bei den niedrigen Temperaturen, kann bereits nach kurzer Zeit die Fensterlaibung so auskühlen, dass ihr mögliche Schimmelbildung befeuert.
Aus diesem Grund solltet ihr wenn vor der Nachtruhe für fünf bis zehn Minuten lüften und im Anschluss das Fenster wieder schließen. Morgens könnt und solltet ihr dann erneut lüften, um die in der Nacht abgegebene Körperwärme und Feuchtigkeit aus dem Zimmer zu bekommen.
Nichts verpassen mit dem NETZWELT-Newsletter
Jeden Freitag: Die informativste und kurzweiligste Zusammenfassung aus der Welt der Technik!