Audi AI Trail quattro: Vorausfliegende LED-Drohnen als Fernlicht
Audi stellt zur IAA in Frankfurt ein Elektroauto für den Offroad-Einsatz vor. Der Wagen soll "die Fähigkeit zum automatisiertem Fahren mit ausgeprägter Geländegängigkeit" verbinden und bietet Rundumsicht "wie in einem Helikopter". Statt Abblend- und Fernlicht gibt es Scheinwerfer-Drohnen.
In Frankfurt öffnet die IAA ihre Tore. Der Abgasskandal wirkt nach wie vor nach und die Messe hat im Zuge der aktuellen SUV- und Umweltpolitik-Debatte mit mehr Gegenwind als sonst zu kämpfen. Große Hersteller wie Toyota und andere bleiben der IAA in diesem Jahr gleich ganz fern.
Vorstellung: Audi AI Trail quattro
"Die Entdeckung der Langsamkeit"
Doch natürlich finden sich auch zahlreiche Elektroauto-Neuheiten auf der Messe sowie interessante Studien und Konzeptfahrzeuge. In letzte Kategorie fällt der Audi AI:Trail quatttro. Er ist eines von insgesamt vier so genannter Visionsfahrzeuge von Audi, die während der Messe präsentiert werden. Das Fahrzeug erregte zum einen durch die markante Optik unsere Aufmerksamkeit. Zum anderen soll er laut Audi auch ein Statement sein.
Das Lastenheft für den Audi AI:TRAIL unterscheidet sich erheblich von konventionellen Automobilen. Denn bei seiner Entwicklung galt es nicht, beeindruckend kurze Beschleunigungen zu mobilisieren oder Autobahn-fokussierte Höchstgeschwindigkeiten.
Audi
Auf der Straße und der Piste soll die Reichweite des Konzeptfahrzeuges bei etwa 400 Kilometern liegen. Im Offroad-Einsatz, bei erhöhtem Schlupf der Räder, sollen es immerhin noch bis zu 250 Kilometer sein. So oder so - die Höchstgeschwindigkeit ist auf 130 km/h begrenzt. Als Antrieb dienen dem Versuchsträger vier radnah verbaute Elektromotoren mit einer Systemleistung von 320 kW.
Nur wenigen Elektroautos dürften auf Anhieb dermaßen die Herzen zufliegen, wie dem Honda e. Nun gibt der japanische Hersteller Details zu Reichweite, Vorbstellungen und Leistung bekannt und veröffentlicht viele Fotos - auch vom Wahnsinns-Cockpit.
Auf der Straße erreicht der ungewöhnliche Offroad-Audi eine Level 4-Automatisierung. Im Offroad-Betrieb muss aber der Fahrer ans Steuer. Als Grund dafür nennt Audi die nicht mögliche digitale Kartographie solcher Passagen, denn "deren oft erodierende Fahrbahnoberfläche sei zu wenig konstant, als dass sich Wegbegrenzung und Oberflächenschäden verlässlich und langfristig fürs automatisierte Fahren digitalisieren lassen. Nur in Ausnahmefällen und in reduzierten Geschwindigkeitsbereichen kann deshalb auf Schotterpisten das automatisierte Fahren im Level-3-Bereich möglich sein. Hier bleiben dem Fahrer zur Übernahme mehrere Sekunden Zeit."
Drohnen als Scheinwefer
Ganz besonders sind Abblend- und Fernlicht des Visionsfahrzeuges umgesetzt, denn es handelt sich um Flugobjekte, um Drohnen mit Namen "Audi Light Pathfinder". Insgesamt fünf dieser mit Matrix-LED-Scheinwerfern ausgestatteten Flieger können um das Fahrzeug herumschwirren und die Wegstrecke entsprechend illuminieren. Sie können auch voraus fliegen und ein Videosignal ins Cockpit senden - eine interessante Idee, wie wir finden. Was meint ihr?
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