Tales of Symphonia Chronicles: Im Test
Alt muss nicht immer mit "veraltet" einhergehen: Die HD-Portierungen von Tales of Symphonia und Dawn of the New World haben einigen der heutigen Japano-Rollenspielen durchaus etwas voraus. Wir verraten euch, warum Tales of Symphonia Chronicles eine richtig feine JRPG-Sammlung geworden ist.
Tales of Symphonia Chronicles im Test
JRPG-Juwelen im Doppelpack
Namco Bandai bringt mit Tales of Symphonia Chronicles zwei epische JRPG-Highlights auf die PlayStation 3 zurück und lässt sie in einer sauberen HD-Portierung glänzen. Dass man hierbei lediglich auf eine HD-Version setzt und kein komplett überarbeitetes HD-Remake anbietet, finden wir aufgrund der nostalgischen Stärke der Originalversion nicht weiter schlimm. Im Gegenteil: Wer Tales of Symphonia 2004 und 2009 in sein Herz geschlossen hat, wird mit einer dezent erweiterten, noch schöneren Neuauflage auch im Jahr 2014 wieder ein waschechtes Rollenspielvergnügen mit mehr als 80 Spielstunden genießen dürfen. Die Faszination "Tales-of" hat 2004 mit der Gamecube-Perle erstmals einen großen Schritt in den europäischen Raum gewagt und sich im Vergleich zu damals vom Geheimtipp zu einem wahren RPG-Giganten gemausert. Für alle Fans des Genres kann hier bei einem tollen Preis von knapp 40 Euro nicht viel falsch gemacht werden. Wir raten jedem RPG-Fan, sich diesen gelungenen Zweierpack auf gar keinen Fall entgehen zu lassen.
Das hat uns gefallen
- Rollenspielklassiker in HD
- Motivierende Echtzeit-Kämpfe
- Gewitzte Dialoge
- Optionale japanische Tonspur
- 80 Stunden Spielzeit
Das hat uns nicht gefallen
- Leider keine HD-Remakes
- Dawn of the New World etwas schwächer
- störrische Kamera (Symphonia)
Mit Tales of Symphonia Chronicles spendiert Namco Bandai dem legendären Gamecube-Original aus dem Jahr 2004 sowie dem 2009 erschienenen Nachfolger "Dawn of the New World" der Nintendo Wii einen HD-Ausflug auf die PS3. Warum diese Juwelen des japanischen Rollenspiels (JRPG) auch noch im Jahr 2014 Laune machen, lest ihr im Test von netzwelt.
2004 war ein ganz besonderes Jahr für alle Fans von japanischen Rollenspielen, die zugleich Besitzer eines Nintendo Gamecube waren. Denn bis dato konnte Nintendos Spielewürfel im JRPG-Genre nur wenig vorweisen. Mit Tales of Symphonia kam aber dann doch frischer Wind auf - und Europa empfing das Pracht-RPG mit offenen Armen. Das ehemalige Tales-Studio (heute Teil von Namco Bandai) zeigte, wie man erzählerisch, spielerisch und in unverkennbar japanischer Art Fans unterhalten konnte. Dass im Jahr 2009 Tales of Symphonia: Dawn of The New World als Fortsetzung auf der Nintendo Wii den treuen Anhängern gewidmet wurde, spricht wohl eine eindeutige Sprache.
| Eigenschaft | Wert |
|---|---|
| System | PlayStation 3 |
| Entwickler | Namco Tales Studio |
| Publisher | Namco Bandai |
| Erscheinungstermin | 28.02.2014 |
| USK | Ab 6 Jahren |
| Preis | 39,99€ |
| Spieldauer Singleplayer | 80 Stunden |
| Sprache | Englisch & Japanisch |
| Bildschirmtexte | Multilingual |
Zwei Welten an der Nabelschnur...
Das Abenteuer rund um den naiven, aber dafür resoluten Hauptprotagonisten Lloyd beginnt in einer gewöhnlichen Unterrichtsstunde, die aufgrund zeremonieller Zwecke unterbrochen wird. Im Glauben, die Welt von Sylverant durch eine fleischgewordene Opfergabe vor der drohenden Dürre zu retten, erklärt sich Colette - die tollpatschige Klassenkameradin von Lloyd - uneigennützig dazu bereit, den Weg des Leidens durchzustehen, um so die angepriesene Welterneuerung einzuleiten und selbst zum Engel zu werden.
Entschlossen eskortieren dabei Lloyd, sein allerbester Freund Genis und dessen Schwester und Professorin Raine die "Auserwählte" Colette auf ihrer Reise - geladen von Zweifel, Wut und Liebe. Dass es wie in den meisten Fällen nicht nur eine Seite der Medaille gibt, war zu Beginn der Reise noch nicht abzusehen, und so wird nach einer Lösung gesucht, die Parallelwelt Tethe'alla gleichermaßen vor dem Untergang zu bewahren.
Warum aller guten Dinge "zwei" sind
Nachdem die Geschehnisse des ersten Teils ordentlich Spuren hinterlassen haben und die Wiedervereinigung beider Welten noch immer nicht so recht funktioniert, sehen wir zwei Jahre später einen völlig neuen Lloyd, der seine eigenen Werte scheinbar vergessen hat und zu einem selbstgerechten Mörder wurde.
Hauptprotagonist der Fortsetzung ist aber nicht der kaum wiederzuerkennende Lloyd, sondern der Einzelgänger Emil. Dieser verliert durch das verschobene Gerechtigkeitsbild von Lloyd seine Eltern und schließt im weiteren Spielverlauf einen finsteren Pakt mit einer dunklen Macht, um so das Leben seiner Begleiterin Marta zu retten, Lloyd auf die richtige Bahn und die Welt wieder in Einklang zu bringen.
Unverwechselbare japanische Rollenspielfreude
Wie in jedem der zahlreichen Tales-of-Meisterwerke wird auch bei diesem Urgestein auf ein traditionelles Echtzeit-Kampfsystem zurückgegriffen und auf sichtbare Gegner vertraut. Während man in Tales of Symphonia noch mit seinem neunköpfigen Team ständig neue Attacken dazulernt und eine Weltkarte bereisen kann, hat Dawn of the New World hingegen keine richtige Weltkarte mehr und bietet anstatt der festgelegten Teammitglieder rekrutierbare Bestien, die man als Mitstreiter antreten lassen muss.
Beide Kampfsysteme sind nahezu unverändert und motivieren ungemein - wohl eine generelle Stärke eines jeden Tales-of. Man testet, welche Angriffe besonders effektiv sind, kombiniert sie im Laufe des Spiels zu mächtigen Ketten und perfektioniert die eigenen Gefährten - ganz gleich welcher Art.
Besonders hervorzuheben ist und bleibt aber der grandiose Gamecube-Ursprung, der mit unendlich viel Charme und Humor über das gesamte Spiel hinweg ein Lächeln auf das Spielergesicht zaubert. Jeder der insgesamt neun spielbaren Charaktere hat so seine Eigenarten und wächst schnell ans Herz.
Im direkten Vergleich ist die Fortsetzung zwar immer noch sehr spielenswert und gelungen, kann aber nicht auf eine Stufe mit dem Original gestellt werden. Dazu ist Emil als Hauptcharakter einfach viel zu blass und unscheinbar, der Ablauf durch das Fehlen einer begehbaren Weltkarte in der Gegenüberstellung linearer und straffer.
Schönheit liegt im Detail
Allein die Tatsache, diese beiden Klassiker auf Sonys PlayStation 3 spielen zu dürfen, grenzt schon nahezu an ein Wunder. Dazu kommt, dass sowohl der erste als auch zweite Teil von Tales of Symphonia in der wohl besten Version vorliegen - und das auf einer Blu-ray.
Zwar wurde das grafische Gesamtkonstrukt nicht wie bei Kingdom Hearts 1.5 HD Remix generalüberholt. Aber das ist nicht weiter schlimm. Es wird auf dem HD-TV endlich scharf und weniger verwaschen angezeigt - eben an das HD-Format angepasst. Nie war die Rede von einem HD-Remake, das man von einer HD-Version bewusst unterscheiden sollte.
Insgesamt wirkt alles sehr flüssig, scharf und hat auch bei den Ladezeiten durch die jeweils zweiminütige Pflichtinstallation profitiert. Eine nette Geste seitens der Entwickler ist die Integration von neuen Kostümen und die Vergabe von Bonus-Outfits, sollten vorherige Spielstände von Tales of Xillia und Tales of Graces F auf der PlayStation 3 vorhanden sein.
Endlich dürfen Europäer optional auf eine japanische Originaltonspur zurückgreifen und können die Bildschirmtexte selbst bestimmen. Das ging bei den Vorgängern auf dem Nintendo Gamecube und auch bei der Nintendo Wii bedingt durch die eingeschränkte Kapazität des Speichermediums nicht. Japanophile Spielerherzen werden in diesem Fall vollends auf ihre Kosten kommen.
Zusätzliche Angriffe, Kochrezepte, Anime-Sequenzen und Skins runden das Gesamtpaket für rund 40 Euro bestens ab. Wer das Kampfgeschehen mit der künstlichen Intelligenz allein zu einseitig findet, kann mit weiteren drei Freunden gegen die Gegner antreten und dabei taktisch die Bosse zermürben. Der eingeschränkte Kamerawinkel des Originals wurde leider auch beibehalten.
Fazit
Namco Bandai bringt mit Tales of Symphonia Chronicles zwei epische JRPG-Highlights auf die PlayStation 3 zurück und lässt sie in einer sauberen HD-Portierung glänzen. Dass man hierbei lediglich auf eine HD-Version setzt und kein komplett überarbeitetes HD-Remake anbietet, finden wir aufgrund der nostalgischen Stärke der Originalversion nicht weiter schlimm.
Im Gegenteil: Wer Tales of Symphonia 2004 und 2009 in sein Herz geschlossen hat, wird mit einer dezent erweiterten, noch schöneren Neuauflage auch im Jahr 2014 wieder ein waschechtes Rollenspielvergnügen mit mehr als 80 Spielstunden genießen dürfen.
Die Faszination "Tales-of" hat 2004 mit der Gamecube-Perle erstmals einen großen Schritt in den europäischen Raum gewagt und sich im Vergleich zu damals vom Geheimtipp zu einem wahren RPG-Giganten gemausert. Für alle Fans des Genres kann hier bei einem tollen Preis von knapp 40 Euro nicht viel falsch gemacht werden. Wir raten jedem RPG-Fan, sich diesen gelungenen Zweierpack auf gar keinen Fall entgehen zu lassen.
| Pro | Contra |
|---|---|
| Rollenspielklassiker in HD | Leider keine HD-Remakes |
| Motivierende Echtzeit-Kämpfe | Dawn of the New World etwas schwächer |
| Gewitzte Dialoge | störrische Kamera (Symphonia) |
| Optionale japanische Tonspur | |
| 80 Stunden Spielzeit | |
Tales of Symphonia Chronicles
Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Eine umfangreiche Liste an Tales of Symphonia Chronicles-Alternativen halten wir für euch in unserer Videospiel-Übersicht bereit.
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