TECHNOLOGY

Daten Millionen deutscher Bürger sollen in die Cloud: Bundesverwaltung wendet sich an Privatanbieter

Die Bundesverwaltung plant eine riesige Cloud-Lösung für deutsche Ämter. Dort will man die Daten Millionen deutscher Bürger speichern. Ein deutscher Privatanbieter soll helfen.

Der Deutsche Bund treibt die Digitalisierung voran und holt sich dafür Hilfe beim deutschen Cloud-Anbieter Ionos.
Der Deutsche Bund treibt die Digitalisierung voran und holt sich dafür Hilfe beim deutschen Cloud-Anbieter Ionos. (Quelle: Hintergrund: Von Netzwelt mit Hilfe von Leonardo AI generierter KI-Inhalt; Westlight/depositphotos.com; Montage: Netzwelt)

Manch einem mag es zu langsam gehen, dennoch schreitet die Digitalisierung deutscher Behörden weiter voran. Einen großen Schritt will die Bundesverwaltung nun mit dem Aufbau einer speziellen Cloud-Lösung machen. Nachdem das Informationstechnikzentrum Bund (ITZBund) den Auftrag zuvor ausgeschrieben hat, steht inzwischen fest, welches Unternehmen diese Cloud aufbauen soll: der deutsche Anbieter Ionos.

Da hier der Cloud Computing-Strategie des Bundes zufolge zahlreiche sensible Daten über deutsche Bürger gespeichert werden sollen, muss eine solche Cloud natürlich höchste Sicherheitskriterien erfüllen. Ionos hat den Bund in dieser Hinsicht mit einem Air Gapping-Sicherheitskonzept überzeugt.

Beim Air Gapping ist die entsprechende Plattform - in diesem Fall die Cloud - nicht mit dem Internet verbunden. Für Außenstehende, darunter potenzielle Hacker, ist es damit nahezu unmöglich, sich Zugriff auf die gespeicherten Daten zu verschaffen. Selbst für Updates und ähnliches ist keine Internetverbindung notwendig. Diese werden über transportable Speichermedien aufgespielt. Mitarbeiter greifen über abgeschirmte und speziell gesicherte Verbindungen auf die Cloud zu.

Die so vom Netz abgeschirmte Enterprise-Cloud-Umgebung von Ionos soll in den Rechenzentren des ITZBund betrieben werden, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Die ist auch notwendig, denn allein das ITZBund ist der IT-Dienstleister für 200 Behörden der Bundesverwaltung, die allesamt sensible Daten aus verschiedensten Fachverfahren verwalten. Beispiele dafür sind Informationen über Bafög-Leistungen oder das Fahreignungsregister.

Cloud-Speicher im Vergleich: Dieser Dienst stößt Google Drive vom Thron

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Ionos ist das passende Match

Warum der Bund gerade Ionos für die Aufgabe ausgewählt hat, erklärt die technische Vizedirektorin des ITZBund, Christine Serrette, wie folgt:

Ionos hat ein überzeugendes Angebot für den Betrieb der On-Premise-Cloud des Bundes vorgelegt, eines der wichtigsten Projekte im Rahmen unserer Multicloud-Strategie. [...] Das Unternehmen konnte mit Beispielprojekten erfolgreich darlegen, dass es zum Betrieb der von uns geforderten Architektur in der Lage ist.

Christine Serrette, Vizedirektorin des ITZBund

Der Ausschreibung zufolge stellt der Bund Ionos für den Aufbaue der Cloud finanzielle Mittel in Höhe von 410 Millionen Euro zur Verfügung. Der Vertrag hat eine fünfjährige Laufzeit. Aktuell plant der Bund, die Verwaltung im Rahmen der Cloud-first-Strategie des ITZBund noch an vielen weiteren Stellen zu digitalisieren.

Dass sich der Bund letztlich für einen deutschen Anbieter entschieden hat, ist keine Überraschung. Cloud-Speicher deutscher Unternehmen haben in der Regel höhere Sicherheitsstandards als ausländische Anbieter. Insbesondere Dienste mit Sitz außerhalb der EU sind problematisch, da diese nicht unter die strenge Europäische Datenschutz-Grundverordnung fallen.

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