PlayStation 3 im Test: Klassenprimus oder Hinterbänkler?
Mit der neuen Generation der Playstation ist das Dreigestirn der aktuellen Konsolen komplett. Mit Cell-Rechenpower, Blu-ray und viel Multimedia soll sie die Wohnzimmer erobern. Wii, XBox und Playstation - eine gemeinsame Clique oder drei ungleiche Klassenkameraden? Wir haben Sonys Neue einer Prüfung unterzogen und zeigen, ob sie bestanden hat.
Sony PlayStation 3 im Test
Kostspieliger Alleskönner mit kleinen Schwächen.
Insgesamt hat es bei Sonys kleiner Schwarzen zu einem guten Notenschnitt gereicht. Kein Musterschüler ohne jeden Tadel, aber ein durchdachtes Konzept, das weitgehend frei von künstlichen Beschneidungen ist. Die Playstation ist näher am Computer als jede andere Konsole. Viel Multimedia, ein flexibles Gesamtkonzept, die Festplatte und ein serienmäßiges Blu-ray-Laufwerk: Damit kann sie deutlich punkten. Abzüge gibt es bei den Ladezeiten, fehlender Vibration und dem Stromverbrauch. Unterm Strich positioniert sich die PS3 damit im ähnlichen Sektor wie die XBox, allerdings ist sie mit ihrem Medientalent und der Offenheit für Linux wesentlich breiter aufgestellt. Im Revier der Wii will sie nicht wildern. Wenn die XBox der effektive, funktionelle Schnaps ist und die Wii das Dosenbier für den jugendlichen, günstigen Partyspaß, dann ist die Playstation ein Cocktail mit viel Deko und vielen Zutaten für den Genießer. Das hat allerdings mit 600 Euro auch seinen Preis. Die Versetzung ist jedenfalls nicht gefährdet.
Das hat uns gefallen
- edles Design
- Blu-Ray-Laufwerk
- kostenloser Online-Dienst
- guter Controller
- austauschbare Festplatte
Das hat uns nicht gefallen
- Preis
- teilweise lange Ladezeiten
- Controller leider etwas zu klein
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Die Neue in der Klasse
Von außen betrachtet wirkt die Playstation Nummer drei durchaus edel. Rund trifft auf kantig. Das glänzende Schwarz funkelt und spiegelt. Silberne Zierelemente sollen das wertige Auftreten unterstreichen und sorgen für optischen Kontrast. Doch Plastik in Chromoptik bewegt sich leider immer im geschmacklichen Bermudadreieck zwischen Schick, Protz und billig wirkendem Kitsch. Dennoch macht die Letzte im Bunde der "Next Gen"-Konsolen optisch einiges her. Die Stichwörter "Schwarz" und "Glanz" bedeuten jedoch auch immer eines: Fingerabdrücke und Staub fallen doppelt so deutlich ins Auge.
Die Bedientasten sind ebenso zweischneidig. Denn statt mechanischen Schaltern gibt es berührungsempfindliche Taster. Wirkt modern, sorgt aber für schnell verblassenden Glanz an diesen Stellen, da dieser unschönen Fettflecken weichen muss. Eine netter Aspekt des Designs ist es, dass die Konsole sowohl flach als auch aufrecht hingestellt weden kann. Entweder bestimmen die Platzverhältnisse im Wohnzimmer oder der eigene Geschmack die Art der Unterbringung. Hochkant wirkt die PS3 deutlich schlanker und futuristischer. Flach liegend macht sie einen eher pummeligen Anschein.
Passend zum modernen restlichen Design ist das Laufwerk in Slot-in-Bauweise gefertigt. Keine klappernden und surrenden Geräusche beim Öffnen und Schließen der Schublade, stattdessen saugt das Multilaufwerk die Disks mit einem zarten Schlürfen ein. Unter der Klappe neben dem Laufwerkseinzug verbergen sich die Speicherkartenleser für SD- und CompactFlash-Karten sowie MemorySticks. Vier USB-Anschlüsse nehmen die Stecker der Controller oder USB-Medien auf.
Die Fähigkeiten:
Ähnlich wie Microsoft mit der Xbox360 setzt Sony bei der neuen Playstation auf Power. Ein mit 3.2 Gigahertz getakteter "Cell"-Prozessor sorgt für den nötigen Leistungsschub beim Zocken. Das erwähnte Laufwerk akzeptiert Blu-ray-Disks, DVDs und CDs. Ein glatter Vorsprung gegenüber Wii und XBox, die lediglich DVDs als Speichermedien für Spiele schlucken und damit deutlich weniger Kapazität bieten. Die PS3 kann Spiele und Filme über HDMI in der maximalen HD-Auflösung 1080p wiedergeben. Aber auch normale Fernseher können Kontakt aufnehmen, denn die PAL-Auflösung bietet sie ebenfalls.
Als Zwischenspeicher dienen 256 Megabyte RAM, der Grafikkarte dienen ebenfalls 256 Megabyte als Pixelpuffer. Damit die richtige Spielatmosphäre nicht zu kurz kommt, muss der Sound stimmen. Dolby Digital, DTS und unkomprimiertes PCM sorgen dafür, dass der Zocker Explosionen und Motorengeräusche gut orten kann. Die europäische Version der PS3 wurde allerdings der "Emotion Engine" beraubt. Diese Hardware soll für die nötige Abwärtskompatibilität sorgen, die für Besitzer der älteren Konsolen wichtig sein kann. In Europa kommt stattdessen eine Software-Emulation zum Einsatz, mit der nicht alle älteren Games funktionieren.
Sony PlayStation 3
Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Eine umfangreiche Liste an Sony PlayStation 3-Alternativen halten wir für euch in unserer Konsole-Übersicht bereit.
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