MEDIAPLAYER

Google Chromecast: Lohnt sich der Kauf 2022 noch?

Der Chromecast von Google in der dritten Generation gehört seit 2018 zu den TV-Stick Bestsellern. Doch lohnt sich der Kauf des Mediaplayer 2022 noch? Das erfahrt ihr im Test.

Google Chromecast (2018) im Test

Google Chromecast (2018)
Testnote 2,4 gut Leserwertungen
72 Bewertungen
Bedienung
3,4
Ausstattung / Leistung
2,8
Inbetriebnahme und Bedienung
1,6
Leistung und Ausstattung
1,6
Service / Umwelt
2,8
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Streaming-Stick mit gewöhnungsbedürftigen Bedienkonzept

Auch heute hat der Google Chromecast noch seine Daseinsberechtigung. Es handelt sich zwar nicht um den günstigsten TV-Stick und sicherlich nicht um den mit dem besten, was Hard- und Software angeht. Allerdings hat er Stärken, die ihn von der Konkurrenz absetzt - etwa den Gastmodus. Wer auf die Schnelle einen "dummen" Fernseher, Bildschirm oder Beamer sehr "schlau" machen will, ist auch 2022 mit dem Google Chromecast noch gut beraten.

Das hat uns gefallen

  • Videos mit 60 Bildern pro Sekunde
  • Insgesamt über 1.000 Apps
  • Strom über USB-Anschluss des Fernsehers
  • Gastmodus

Das hat uns nicht gefallen

  • Ohne Handy nur bedingt zu gebrauchen
  • kein 4K

Für nur rund 40 Euro verkauft Google seit 2018 die dritte Generation seines Streaming-Players Chromecast. Damit könnt ihr bei jedem Bildschirm oder Beamer, der über einen HDMI-Eingang verfügt, smarte Funktionen nachrüsten. So finden Inhalte von YouTube, Netflix und zahlreichen weiteren Streaming-Anbietern kabellos ihren Weg auf eure Mattscheibe.

  1. Schlichtes Design
  2. Einrichtung
  3. Bedienkonzept
  4. Medienwiedergabe
  5. Streaming per Laptop und Google Home
  6. Lieferumfang
  7. Preis-Leistungs-Sieger?
  8. Fazit & Alternativen

Seit der Veröffentlichung des Google Chromecast hat sich einiges auf dem Markt getan und da stellt sich zwangsläufig die Frage, ob sich der Kauf heute noch für euch lohnt. Diese Frage wollen wir hier beantworten.

Schlichtes Design

Wer die Vorgänger kennt, wird von dem Design nicht sonderlich überrascht sein, wenn er den Google Chromecast in den Händen hält. Die Plastikscheibe hat einen Durchmesser von circa vier Zentimetern und an ihr ist ein HDMI-Stecker befestigt. Ein MicroUSB-Port ist für die Stromversorgung vorhanden und ein entsprechendes Kabel liegt ebenso bei, wie ein Netzteil.

Google Chromecast in Bildern

Der Google Chromecast in der Galerie.

Besitzt euer Fernseher einen USB-Anschluss, lässt sich dieser alternativ als Stromquelle nutzen. Hierfür steckt ihr das USB-Kabel einfach in die freie USB-Buchse. Für Stromsparer ist das sehr vorteilhaft, da die Stromzufuhr bei Ausschalten des Fernsehers automatisch getrennt wird. Insgesamt ist der Google Chromecast vor allem eines: unauffällig. Und das ist auch gut so.

Schließlich sollt ihr die Hardware des Chromecasts nach der Installation nicht mehr beachten. Der Player ruht hinter eurem Fernseher und arbeitet im Verborgenen. Schaltet euren TV an, dann auf den richtigen HDMI-Eingang um und schon startet die Einrichtung.

Einrichtung

Das kleine Gerät erstellt zunächst ein eigenes WLAN-Netzwerk. Mit eurem Android-Smartphone oder iPhone wählt ihr euch zunächst in das offene Netzwerk ein. Über die kostenfreie App Google Home fügt ihr das neue Google-Gerät dann in euer Smart Home hinzu. Eine direkte Einbindung des Geräts in das heimische WLAN-Netzwerk via Bluetooth bietet Google leider nicht an.

Damit ihr euch nicht mit einem baugleichen Gerät im Nachbarhaus verbindet, zeigt euer Fernseher nun einen vierstelligen Code, welchen ihr auf eurem Handy eingeben müsst. Alle weiteren Schritte sind selbsterklärend. Ihr vergebt einen Namen und der Streaming-Player ist eingerichtet.

Die Einrichtung des Chromecast klappt dank der selbsterklärenden Google Home-App sehr einfach.
Die Einrichtung des Chromecast klappt dank der selbsterklärenden Google Home-App sehr einfach. (Quelle: netzwelt.de)

Eine Steuerung des Smart-Home wie beim aktuellen Spitzenmodell Chromecast mit Google TV wird dadurch jedoch nicht möglich. Dieses Feature bieten Alexa-kompatible Modelle bereits serienmäßig, so etwa der Amazon Fire TV Stick 4K oder der preiswerte Fire TV Stick Lite.

Bedienkonzept

Der Google Chromecast wird ausschließlich über euer Handy bedient. Alle Apps und Streaming-Dienste, die ihr auf dem Fernseher verwenden wollt, müssen auf eurem Handy installiert werden. Damit steht der Chromecast von 2018 mittlerweile recht alleine da. Die meisten anderen Modelle verfügen zur einfacheren Bedienung über eine Fernbedienung – sogar der neuere Chromecast mit Google TV.

In der Praxis funktioniert der Google Chromecast wie folgt: Befinden sich beide Geräte im gleichen WLAN-Netzwerk, taucht im Video-Player eures Smartphones nun ein kleines Symbol auf, welches einen Bildschirm mit drei gebogenen Linien zeigt. Über dieses sendet ihr euer Video an den Chromecast und siehe da, die kleine Scheibe spielt euren Inhalt ab.

Starten, stoppen und die Regulierung der Lautstärke initiiert ihr im jeweiligen Videoplayer oder über die Google Home-App. Hier könnt ihr wahlweise auch Sprachbefehle verwenden. Das funktioniert ohne spürbare Verzögerung. Sagen wir beim Pausieren das Wort "Google", kommen wir bis zur ersten Silbe "Goo" und der Stream stoppt.

Gastfreundlicher TV-Stick

Das Bedienkonzept setzt sich in einem Punkt besonders von der Konkurrenz ab. Denn da der Streaming-Stick nur Inhalte anderen Geräte abspielt, können eure Freunde und Verwandte ihre Inhalte mitbringen und ganz einfach abspielen. Alles, was ihr dafür machen müsst: Sie in euer "Zuhause" hineinlassen. Das bedeutet: das gleiche WLAN nutzen oder direkt mit dem Chromecast per Gastmodus verbinden.

Denn die Geräte, die sich innerhalb des kleinen Netzwerkes eures Chromecasts aufhalten, können so auf die Wiedergabe Einfluss nehmen. Bei der Party neue Tracks zur Playlist hinzufügen klappt so ebenso einfach, wie etwa Disney+ abspielen, obwohl der Gastgeber diesen Dienst nicht abonniert hat.

Diesen Service bieten andere TV-Sticks nicht. Hier müsst ihr euch in der Regel auf dem Gastgeber-Gerät einloggen, wenn ihr zusammen einen Film schauen wollt. Das kann durchaus zu Problemen führen, denn viele Streaming-Dienste können dies als Account-Sharing interpretieren.

Medienwiedergabe

Grundsätzlich fällt die Leistung des Chromecast positiv auf. Er ist mit WiFi 5-Standard ausgestattet und sollte damit mit allen aktuellen Routern gut kommunizieren können. In der Regel überträgt der Stick unmittelbar die Inhalte, die ihr von eurem Handy aus wählt. Die Geschwindigkeit ist aber natürlich abhängig von eurer WLAN-Verbindung.

Je nach Inhalt kann es einen Moment dauern, bis der Stick die höchstmögliche Auflösung erreicht hat – Probleme, die ihr aber auch bei anderen Modellen mit WLAN finden werdet. Bei FullHD ist allerdings Schluss. Wer seine Inhalte in einer höheren Auflösung abspielen will oder Inhalte in HDR darstellen lassen will, muss sich anderweitig umsehen, etwa beim neueren Chromecast mit Google TV.

Diese Quellen unterstützt Chromecast

Was Entertainment angeht, müsst ihr kaum Engpässe befürchten, denn der Chromecast unterstützt prinzipiell alle Dienste, die ihr im Play Store finden könnt. Schon auf der Packung zeigt Google die Logos von YouTube, Netflix und Sky Ticket.

Auch die diversen Mediatheken sind für euer Handy und damit auch für euren Chromecast erhältlich. Amazon Prime lässt sich ebenfalls von eurem Handy auf den Mediaplayer streamen. Insgesamt unterstützt Chromecast angeblich mehr als 1.000 Apps für Android und sogar iPhones.

Tatsächlich ist uns keine Video-App untergekommen, die ihren Videoinhalt nicht an den Google-Player weitergeben wollte. Mit Ausnahme von YouTube müsst ihr jedoch zunächst alle eure Dienste händisch auf eurem Handy einrichten. Vorinstallierte Dienste wie etwa beim Amazon Fire TV Cube gibt es hier nicht.

Nur bei wenigen Apps war eine kurze Einrichtung auf dem Gerät nötig. Diese Apps könnt ihr anschließend auch ohne Smartphone und per Sprachbefehl an euren Google Home-Lautsprecher aufrufen. Für alle anderen Anwendungen benötigt der Player Hilfe von eurem Handy.

Schnell sehr speicherhungrig für Vielgucker

Nutzt ihr den Google Chromecast für viele verschiedene Medieninhalte, so wird euer Handy langsam aber sicher unter dem minimalistischen Bedienkonzept leiden. Zum Test haben wir beispielsweise Inhalte der ARD, des ZDF sowie von Netflix, YouTube und DAZN abgespielt.

Der Google Chromecast hängt an der Rückseite eures TV-Geräts.
Der Google Chromecast hängt an der Rückseite eures TV-Geräts. (Quelle: netzwelt)

Das macht nicht nur das Handymenü unübersichtlich, sondern stopft auch den Speicher voll. Denn diese Apps können, je nachdem, ob ihr Inhalte herunterladet, mehrere Gigabyte groß werden. Hier haben andere Modelle klar die Nase vorne. So genießt ihr mit den Fire TV-Modellen von Amazon den Komfort verschiedener Mediatheken, die direkt auf dem TV-Stick gespeichert sind.

Google bietet mit dem Chromecast für Google TV selbst die Lösung. Hier greift ihr auf Google TV und die hauseigene Streaming-Zentrale mit allen gängigen Diensten zu. Das erleichtert nicht nur die allabendliche Auswahl des Home-Entertainment, sondern auch eure Speicherlast auf dem Handy.

Streaming per Laptop und Google Home

Anders als viele andere TV-Sticks könnt ihr auch euren Laptop oder Desktop-PC zum Starten von Streams auf dem Chromecast nutzen. Hier wird der Browser Google Chrome zur Steuerzentrale für Medien und anderen Inhalten. Über das Synchronisieren-Feature tauchen Tabs oder Videos binnen weniger Sekunden auf eurem Chromecast auf.

Besonders clever ist hierbei, dass Chromecast automatisch die richtige App wählt, sobald ihr den entsprechenden Dienst im Browser aufruft. Statt euren YouTube-Stream vom PC auf den Chromecast zu streamen, gibt der Streaming-Player das Video ganz von alleine selbst wieder. Hierdurch laufen die Streams flüssig und laden so schnell, wie bei der Steuerung per Handy.

Teilt ihr den Inhalt eines Tabs und lasst euch beispielsweise die Startseite von netzwelt anzeigen, müsst ihr mit einer leichten Verzögerung rechnen. Über diesen kleinen Umweg finden dann auch Videoinhalte nicht unterstützter Plattformen den Weg auf euren Bildschirm. Ein Video von netzwelt spielte der Chromecast ruckelfrei und mit klarem Ton, jedoch nicht in voller Auflösung ab.

Dadurch, dass der Chromecast sehr kompakt ist und lediglich einen HDMI-Eingang sowie eine Stromquelle benötigt, könnt ihr das Gerät auch für berufliche Zwecke nutzen. Diese Möglichkeit bieten euch andere Streaming-Sticks nicht ohne Weiteres.

Lieferumfang

Der Chromecast ist mit einem eher kleinen Lieferumfang ausgestattet. Neben dem eigentlichen Gerät ist ein Micro-USB-Ladekabel und ein Netzteil enthalten. Etwaige Verlängerungskabel sucht ihr hier vergebens. Der Streaming-Stick ist in zwei Farbversionen verfügbar, Karbon und Kreide (ein gräuliches Weiß).

Preis-Leistungs-Sieger?

Der Chromecast von Google wird seit 2018 in der aktuell dritten Version verkauft und kostet seitdem 39 Euro. Das ist ein schon recht günstiger Preis, allerdings kann Amazon diesen mit seinem Amazon Fire TV Stick Lite noch unterbieten. Dieser kostet inklusive Fernbedienung und darin integriertem Sprachassistenten Alexa nur 29 Euro.

Zum nahezu gleichen Preis wie für den Google Chromecast könnt ihr auch den Roku Express 4K erhalten. Dieser bietet im Gegensatz zu den beiden günstigen Modellen 4K-Wiedergabe, kann mit den verschiedensten Diensten verknüpft werden und wahlweise per App oder Handy bedient werden. Unter den preiswerten TV-Sticks ist der Chromecast also nicht mehr alleine.

Google Chromecast (2018)

Google Chromecast (2018)
Testnote 2,4 gut Leserwertungen
72 Bewertungen
Bedienung
3,4
Ausstattung / Leistung
2,8
Inbetriebnahme und Bedienung
1,6
Leistung und Ausstattung
1,6
Service / Umwelt
2,8
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Transparenzhinweis: Das Testgerät wurde uns von Google zur Verfügung gestellt. Nach Testende wird das Gerät wieder an den Hersteller zurückgeschickt.

Google Chromecast (2018): Die besten Alternativen

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten Google Chromecast (3. Gen)-Alternativen. Eine noch umfangreiche Liste findet ihr in unserer Mediaplayer-Übersicht.

Google Chromecast (2018): Datenblatt

Hier findet ihr die technischen Daten zu Google Chromecast (2018). Größe, Gewicht und andere Eigenschaften könnt ihr so problemlos mit anderen Produkten vergleichen.

Erschienen HDMI 2.0, Micro USB
System 2 Gigabyte
Prozessor Ja
Speicher Ja
WLAN Nein
Ethernet-Port Full HD
Dolby Vision Ja
HDR10 Ja
HDR10+ Ja
Dolby Atmos Stick
Fernbedienung kann TV steuern Ja
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