Android-Updates: Neues Gesetz nimmt Samsung, Xiaomi und Co. in die Pflicht
Ein neues Gesetz soll Samsung, Xiaomi und Co. beim Thema Updates für Android-Handys stärker in die Pflicht nehmen. Aber auch ihr als Verbraucher müsst euch umstellen.
- Per Gesetz soll eine Aktualisierungspflicht für smarte Geräte verankert werden.
- Hersteller müssen dann über einen bestimmten Zeitraum Updates bereitstellen.
- Ihr als Nutzer müsst diese aber auch installieren.
Das Thema "Updates" ist vor allem bei Android-Handys ein leidiges. Oft ist unklar, wann Hersteller wie Samsung, Xiaomi, Huawei und Co. ihre Geräte mit einem Update beliefern und wie lange die Hersteller Aktualisierungen überhaupt bereitstellen. Ein neues Gesetz könnte hier künftig Abhilfe schaffen.
Dieses trägt den sperrigen Titel "Gesetz zur Regelung des Verkaufs von Sachen mit digitalen Elementen und anderer Aspekte des Kaufvertrags" und soll noch in dieser Woche im Bundestags verabschiedet werden.
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Teil dieses Gesetzes ist auch eine "Aktualisierungspflicht" für Sachen mit digitalen Elementen. Darunter fallen beispielsweise auch Smartphones mit einer Anbindung ans Internet und einen App Store, aber auch weitere smarte Geräte. So sollen Nutzer beim Kauf sicher sein können, dass ihre Geräte stets vor bekannten Sicherheitslücken geschützt sind.
Bedeutet das Gesetz, dass ihr länger Android-Updates erhaltet?
Nein. Die Aktualisierungsverpflichtung bezieht sich vor allem auf das Schließen von Sicherheitslücken. Sie umfasst keine Funktionsupdates. Zudem bleibt der Zeitraum vage. Im Gesetzestext ist von mindestens zwei Jahre die Rede. Diesen Zeitraum decken die meisten Hersteller bereits mit ihrer Update-Politik ab.
Verbraucher müssen Updates künftig installieren
Dennoch stärkt das Gesetz eure Position als Verbraucher und dürfte für mehr Transparenz im Update-Dschungel sorgen. Es enthält aber auch für euch als Verbraucherpflichten. So heißt es im weiteren Verlauf des Textes:
Unterlässt es der Verbraucher, eine Aktualisierung, die ihm gemäß Absatz 4 bereitgestellt worden ist, innerhalb einer angemessenen Frist zu installieren, so haftet der Unternehmer nicht für einen Sachmangel, der allein auf das Fehlen dieser Aktualisierung zurückzuführen ist.
Auszug aus dem Entwurf des Gesetzes zur Regelung des Verkaufs von Sachen mit digitalen Elementen und anderer Aspekte des Kaufvertrags
Ihr solltet euch also besser zweimal überlegen, ob ihr künftig Update-Benachrichtigungen ignorieren wollt. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, tritt es am 1. Januar 2022 in Kraft. Was sich 2021 noch alles für Verbraucher ändert, erfahrt ihr im verlinkten Artikel.
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