Von Handy-Ortung bis zum Raketenangriff: Wenn Push-Nachrichten zum Desaster werden
Samsung hat eine Testnachicht für den Ortungsdienst Find my Mobile versehentlich an Galaxy-Handys weltweit verschickt. Es ist nicht der erste Fauxpas dieser Art. Ein ähnlicher Fehler löste im US-Bundesstaat Hawaii eine Massenpanik aus.
In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar riss eine Nachricht des Samsung-Ortungsdienstes Find my Mobile Nutzer aus dem Schlaf. "Find my Mobile 1 1" war in der Benachrichtigungsleiste zu lesen. Die kryptische Nachricht sei ein Test gewesen, der versehentlich an eine begrenzte Anzahl von Samsung Galaxy-Geräten gesendet worden sei, teilte der Hersteller wenige Stunden später mit und entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten. Einige Nutzer befürchteten gehackt worden zu sein.
Als Push-Benachrichtigungen, auch Push-Notifcations genannt, wird eine Mitteilung einer App oder Webseite verstanden, die automatisch an die Nutzer versendet wird und ohne deren Zutun auf den Geräten auftaucht. Apps wie WhatsApp benutzen Push-Benachrichtigungen, um euch über eingehende Mitteilungen zu informieren. So müsst ihr nicht ständig den Messenger öffnen und schauen, ob ihr eine neue Nachricht habt. Auch Netzwelt verwendet Push-Benachrichtigungen, um euch über neue interessante Artikel zu informieren.
Der Fall ist der jüngste, aber sicherlich nicht der letzte in einer Reihe von Missgeschicken. Ein ähnlicher Fauxpas passierte OnePlus im Sommer 2019. Damals sahen OnePlus 7 Pro-Nutzer kryptische Schriftzeichen auf ihrem Handy und fürchteten ebenfalls einen Cyberangriff.
Rakete im Anflug und Atomunfall
Weitaus schlimmere Folgen hatte jedoch eine versehentlich versendete Push-Benachrichtigung der Hawaii Emergency Management Agency (HI-EMA) im Januar 2018. Sie warnte die Nutzer vor sich im Anflug auf die Inselgruppe befindlichen Raketen und löste eine Massenpanik aus. Dabei hatte ein Mitarbeiter beim Schichtwechsel nur versehentlich den falschen Knopf gedrückt. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe die Warnung zurückgenommen wurde.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Januar 2020 in Kanada. Hier wurden Nutzer in der Region Ontario von einem Zwischenfall in einem Atomkraftwerk nahe Toronto gewarnt. Diesen hatte es jedoch nie gegeben. Die Behörden brauchten zwei Stunden, ehe sie Entwarnung gaben. Auch die deutsche Katastrophen-Warn-App Katwarn ist nicht fehlerfrei. Am Valentinstag 2019 wurde versehentlich eine interne Testwarnung an Nutzer in München versandt. Immerhin ging aus der Nachricht hervor, dass es sich um einen Test handele.
Wie steht ihr zum Thema "Push Benachrichtigungen"? Stimmt ab und diskutiert mit uns und anderen Lesern unter dem Artikel. Seid ihr von Push-Benachrichtigungen genervt, erklären wir euch nachfolgend, wie ihr diese auf eurem Gerät abschalten könnt.
- Mozilla Firefox: So deaktiviert ihr Push-Benachrichtigungen einzelner oder aller Webseiten
- Netzwelt-Benachrichtigungen aktivieren und deaktivieren: So geht's
- Android: So verwaltet ihr Mitteilungen
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