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T-Mobile G1 im Test: Hallo Android

Vollständige Tastatur, HSDPA, WLAN, GPS-Empfänger: Der Blick auf die Ausstattungsliste des G1 erzeugt Entzücken, der Blick auf den schwarzen Klotz eher Ernüchterung. Dabei verbirgt sich unter der Hülle des G1 ein wunderbarer Mix aus Bedienfreundlichkeit und Funktion.

T-Mobile G1
  1. Biedermann: Augen zu und durch
  2. Kleiner Ball für einfaches Navigieren
  3. Programm-Vielfalt dank Android Marketplace
  4. Online-Anbindung: Google sieht immer zu
  5. Wegweiser: Flotte Navigation per GPS
  6. Kosten: Mit T-Mobile-Vertrag ab 25 Euro monatlich
  7. Fazit: Hässliche Schale, interessanter Kern

Am 2. Februar 2009 startet T-Mobile den Verkauf des ersten Android-Handys G1: Das Gerät stammt vom Hersteller HTC, das offene Betriebssystem von Google. T-Mobile bietet das G1 in den USA und Europa exklusiv an, mit einem Zwei-Jahres-Vertrag. Wie manch anderem Smartphone eilt dem T-Mobile G1 der Ruf "iPhone-Killer" voraus.

Biedermann: Augen zu und durch

Optisch stellt das G1 keine Konkurrenz für den Apple-Schönling dar: Mit einem Gewicht von 158 Gramm ist das G1 schwerer als das iPhone und die Hülle aus mattem Kunststoff wirkt bieder statt schick. Verwunderlich, dass HTC als Hersteller von edlen Smartphones wie dem Touch Diamond oder dem Touch HD für das G1 ein derartig unattraktives Gehäuse wählt.

Durch die Kombination aus Tastatur und Trackball lässt sich das G1 gut bedienen.
Durch die Kombination aus Tastatur und Trackball lässt sich das G1 gut bedienen.

Allerdings bietet das G1 etwas, das Handys wie dem iPhone fehlt: eine mechanische Tastatur. Schwingt der Slider des G1 zur Seite weg, legt er eine vollständige Qwertz-Tastatur frei, die sich dank knackigem Druckpunkt gut bedienen lässt. Zwar verfügt das G1 wie das Apple-Handy über einen Touchscreen, der fällt allerdings mit einer Diagonalen von 3,2 Zoll etwas kleiner aus als beim iPhone. Multitouch-Gesten, das Bedienen mit zwei Fingern, unterstützt das G1 nicht. Wischbewegungen zum Blättern erkennt das Android-Handy hingegen.

Kleiner Ball für einfaches Navigieren

Beim Navigieren auf Internetseiten erweist sich der kleine Trackball unterhalb des Displays als sehr nützlich: Zwar lassen sich die Seiten auch über den Touchscreen ansteuern, bei kleinen Feldern erlaubt jedoch der Trackball eine präzisere Eingabe. Der Browser des Google-Handys lässt sich komfortabel bedienen, bekommt aber einen Minuspunkt für die fehlende Flash-Unterstützung: Videos, die über Flash in Internetseiten eingebunden sind, spielt das G1 nicht ab. Lediglich mit YouTube-Videos kommt der Browser zurecht. Praktisch ist hingegen, dass der Browser das Öffnen mehrerer Seiten unterstützt, zwischen denen der Nutzer hin- und herspringen kann.

Dank UMTS samt HSDPA surft das G1 schnell im Internet und auch in den Menüs sowie beim Starten von Programmen überzeugt das Android-Handy mit Geschwindigkeit. Damit sticht das G1 Smartphones aus, die unter Windows Mobile laufen und deutlich schwerfälliger reagieren. Allerdings ist die Menüführung des G1 nicht ganz so intuitiv wie beim Apple iPhone, das sich auf Anhieb leichter bedienen lässt. Dafür beherrscht das G1 Multitasking: Anders als das Apple iPhone erlaubt das Google-Handy, dass mehrere Anwendungen gleichzeitig im Hintergrund laufen.

T-Mobile G1

Programm-Vielfalt dank Android Marketplace

Das offene Betriebssystem Android bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: Drittentwickler können beliebig neue Anwendungen für das G1 erstellen. Google lässt den Entwicklern deutlich mehr Freiheiten als Apple. Über den "Android Market", einen Online-Shop vergleichbar mit dem Apple App Store, stehen hunderte von Programmen zum kostenlosen Herunterladen bereit, mit denen G1-Nutzer ihr Smartphone den eigenen Vorstellungen anpassen können. Im Android Market finden sich beispielsweise Wetter- und Nachrichtendienste, Spiele, Foto-Bearbeitungsprogramme und Organizer-Anwendungen. Die Programme sind in Kategorien wie "Kommunikation" oder "Multimedia" eingeordnet und lassen sich nach Beliebtheit sortieren.

Online-Anbindung: Google sieht immer zu

Da das Betriebssystem des G1 von Google stammt, sind Dienste wie Google Mail, der Messenger Google Talk und Google Maps bereits installiert. Der Abgleich mit Daten der Google-Konten gestaltet sich einfach: Das G1 zieht sich beispielsweise alle Kontakte aus Google Mail. Google-Kritikern dürfte diese ständige Verbindung mit den Online-Diensten sauer aufstoßen, denn Google weiß über jede Suchanfrage und jede E-Mail Bescheid, die der G1-Nutzer abschickt.

Wegweiser: Flotte Navigation per GPS

Zur Ausstattung des T-Mobile G1 zählt ein GPS-Modul, welches das G1 in Verbindung mit Google Maps zum mobilen Wegweiser macht. Seine Position bestimmt das Android-Handy erfreulich schnell und zuverlässig. Weniger überzeugt die integrierte Digitalkamera: Mit einer Auflösung von drei Megapixeln schießt die Kamera Fotos, deren Qualität nicht an die von anderen Foto-Handys heranreicht. Für Schnappschüsse reicht sie aus.

T-Mobile Deutschland bietet das G1 in Weiß und Schwarz an.
T-Mobile Deutschland bietet das G1 in Weiß und Schwarz an.

Das G1 verfügt über einen MP3-Player. Dieser spielt Lieder in den gängigen Formaten wie MP3, WMA und WAV ab. Leider lässt das G1 dem Nutzer keine freie Wahl der Kopfhörer, es lassen sich aufgrund des speziellen Anschlusses nur die mitgelieferten Kopfhörer verwenden. In puncto Optik und Bedienung überzeugt die Musik-Wiedergabe, der Klang hingegen ist nur befriedigend. Ein Radio bietet das G1 nicht.

Zum Übertragen von Musik auf die Speicherkarte erkennt der Computer das G1 ohne vorherige Installation von Treibern als Massenspeicher. Über eine USB-Verbindung wandern Musik oder Fotos per Drag-and-Drop vom Handy auf den PC und umgekehrt. T-Mobile legt eine zwei Gigabyte fassende MicroSD-Karte bei. Diese kann der G1-Besitzer bei Bedarf durch eine Karte mit größerem Speicher ersetzen, allerdings auf eigene Kosten.

Kosten: Mit T-Mobile-Vertrag ab 25 Euro monatlich

Bei Testanrufen ins Mobilfunk- und Festnetz beweist das T-Mobile G1 seine Qualität als Telefon: Die Gesprächspartner klingen natürlich und sind stets gut zu verstehen, selbst über den Lautsprecher. Das Telefonbuch erlaubt beim Anlegen von Kontakten das Speichern von mehreren Telefon- und Faxnummern, Adressen sowie das Zuweisen von Foto und Klingelton.

Wer das G1 sein Eigenen nennen möchte, muss einen Zwei-Jahres-Vertrag mit dem Exklusiv-Anbieter T-Mobile eingehen. T-Mobile bietet das G1 mit vier unterschiedlichen Tarifen an, die monatlich 25 bis 120 Euro kosten. Beim günstigsten Tarif fällt eine einmalige Zuzahlung von 60 Euro für das Handy an, bei den übrigen Tarifen kostet das G1 lediglich einen Euro. Die genauen Konditionen der T-Mobile-Tarife finden Sie hier.

Fazit: Hässliche Schale, interessanter Kern

Beim T-Mobile G1 lohnt sich ein zweiter Blick: Optisch mag das Android-Handy abschrecken, mit Leistung und Ausstattung überzeugt das G1 dagegen. Das offene Betriebssystem Android arbeitet schnell und erlaubt zudem das Einbetten von zahlreichen zusätzlichen Funktionen.

T-Mobile G1

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Eine umfangreiche Liste an T-Mobile G1-Alternativen halten wir für euch in unserer Smartphone-Übersicht bereit.

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