Der Herr der Ringe: Düster, dramatisch und deutlich besser als Staffel 1? Kritik zu "Die Ringe der Macht"
"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Staffel 2 ist mit drei Folgen gestartet. Wir haben die Staffel vorab geschaut und verraten, ob sie sich lohnt!
- Mit offenen Fragen und dramatischen Wendungen ist "Die Ringe der Macht" bei Amazon Prim Video gestartet.
- Dieses Mal gibt es deutlich weniger prächtige Landschaftsaufnahmen, dafür geht die Handlung schneller voran.
- Immer noch verstecken sich zahlreiche Tolkien-Anspielungen und Film-Referenzen, die Tolkien-Fans bei Laune halten.
Nach zwei Jahren Wartezeit geht "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" endlich bei Amazon Prime Video weiter. In Staffel 2 erwarten uns zahlreiche Handlungsstränge, die Tolkien-Fans aus "Das Silmarillion" kennen, doch auch wenn die Handlung richtig Fahrt aufnimmt, handelt es sich bei "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Staffel 2 immer noch nicht um das Meisterwerk, das beispielsweise Peter Jacksons "Der Herr der Ringe"-Trilogie ist.
Während bei der ersten Staffel an vielen Stellen bemängelt wurde, dass sich die Serie zu viel Zeit damit ließe, Orte und Charaktere in langen ausschweifenden Momenten, untermalt mit Bear McCrearys epischer Musik, einzuführen, statt eine Geschichte zu erzählen, kann das in Staffel 2 wohl kaum noch jemand der Serie vorwerfen.
Die ersten drei "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht"-Folgen versprechen eine aufregende zweite Staffel. Wir erklären die Bedeutung des Endes für Folge 4!
Bereits in den ersten drei Folgen wird sehr viel erzählt und auch bis zum Ende der Serie, da können wir uns schon jetzt darauf freuen, macht die Serie Nägel mit Köpfen. Es geht voran und es gibt so manch wichtige Momente aus der Buchvorlage, die in der Serie abgehandelt werden.
Aus epischen Landschaften wird ein Kammerspiel
Vorab sei gesagt, dass diejenigen, die mit der ersten "Die Ringe der Macht"-Staffel ihre Freude hatten, auch mit der zweiten Staffel bestens bedient sind. Kritischere Fans könnten womöglich ein wenig beschwichtigter aus der neuen Staffel entlassen werden.
Was die Serie nach wie vor einzigartig macht, sind die Musik, die visuellen Effekte und das World Building. Nicht einmal "House of the Dragon" kommt an diesen Produktionswert heran und wer richtig Lust hat, in eine Fantasy-Welt abzutauchen, kommt an "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" nur schwer vorbei.
"Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Staffel 2 ist gestartet. Damit ihr problemlos in die neuen Folgen starten könnt, geben wir euch einen kleinen Rückblick!
Auch die zweite Staffel fängt das Mittelerde-Gefühl wunderbar und erzählt Geschichten voller Magie, Freundschaft und auch Dunkelheit, allerdings sollte an dieser Stelle vorgewarnt werden: "Die Ringe der Macht" Staffel 2 ist um einiges blutiger und brutaler als die erste Staffel!
Ein kleines Manko ist an dieser Stelle allerdings, dass es deutlich weniger Landschaftsaufnahmen und Kamerafahrten über Schauplätze gibt. Númenor, Mordor, Eregion und Lindon sowie Khazad-dum sind bereits etabliert und so finden die meisten Szenen in kleineren Räumen statt.
Die Serie bringt keine Zeit mehr auf, uns Eregion zu zeigen, stattdessen wird das Geschehen direkt in die Schmiede von Celebrimbor (Charles Edwards) verlegt. Dadurch verliert die Serie ein wenig an Größe und Epik, was in der ersten Staffel noch ein Hauptverkaufsargument war.
Dafür nehmen die Dialoge dieses Mal mehr Fahrt auf sowie die Handlung. Vor allem die Szenen mit Celebrimbor und Sauron (Charlie Vickers), der sich als Annatar die Gunst des Elbenschmieds ergaunert, sind stark geschrieben, emotional packend und toll gespielt.
Diese Staffel gehört Charles Edwards, der die jugendliche Passion des neu- wie wissbegierigen Celebrimbors sowie dessen Stolz und Verletzbarkeit wunderbar einfühlsam verkörpert. Wenn der Elb nach und nach daran zerbricht, zu bemerken, dass Sauron ihn hinters Licht führt, ist eines der, wenn nicht das Highlight der Staffel!
Zu viel Handlung für zu wenige Folgen
"Eines meiner Lieblingsthemen bei Tolkien ist, dass er verstanden hat, dass wir als Gesellschaften untrennbar miteinander verbunden sind", erklärt uns Gil-galad-Star Ben Walker im Exklusiv-Interview, "und dass wir, wenn wir zusammenarbeiten, das Böse überwinden können, und wenn wir es nicht tun, dem Bösen erlauben, zu gedeihen."
"Die Entscheidungen in Númenor [sowie] die kleinen Entscheidungen der Harfüße und Hobbits beeinflussen den gesamten Verlauf von Mittelerde", erklärt er. "Das ist für mich das Schöne an dem, was unsere Showrunner machen, dass sie all die verschiedenen Welten miteinander verknüpfen", und genau hier liegt der Hund begraben!
Leider gelingt es der zweiten Staffel nicht ganz so gut, die Handlungen miteinander zu verbinden. Und während Gil-galad, Elrond (Robert Aramayo) und Galadriels (Morfydd Clark) Handlung unmittelbar mit der von Sauron und Celebrimbor sowie Adars (Sam Hazeldine) Handlung zusammenhängt, scheinen Númenor und die Geschichte des Fremden (Daniel Weyman) wie Fremdkörper in ihrer eigenen Serie.
Es wird zwar immer mal wieder ein Bezug hergestellt, aber dadurch, dass es so viele Handlungsstränge gibt, gerät die Haupthandlung, die sich um das Schmieden der Ringe dreht, immer mal wieder ins Stocken.
Die Serie ist zwar recht geschickt darin, in den einzelnen Folgen nicht jeden Handlungsstrang zu bedienen, sondern sich für zwei bis drei zu entscheiden, auf denen der Fokus in der Folge liegt, und ihnen genügend aufmerksam zu schenken, aber wenn dann eine ganze Folge ohne Sauron und Celebrimbor auskommen muss, tut das weh.
Zu unterschiedlich sind die Handlungsstränge in ihrer Gewichtung für das Wohl Mittelerdes und so stellt witzigerweise gerade der Mittelteil, bestehend aus Folge 4 und 5, den Schwachpunkt der Staffel dar. Ab Folge 6 prescht die Serie dann aber in einem Tempo bis zum Finale vor, dass man sich nur zu gerne in dieser Welt verlieren möchte.
Fazit: Zu viele Handlungsstränge nehmen ein wenig an Tempo aus der zweiten Staffel, dafür wird man am Ende der Staffel gehörig entlohnt. Vor allem Tolkien-Fans können sich auf einige epische Momente aus "Das Silmarillion" freuen. Es gibt weniger epische Landschaftsaufnahmen und viele Szenen werden in kleinere Räume verlegt, sodass zwar handlungstechnisch mehr passiert als in Staffel 1, aber auch die Größe und Epik ein wenig verloren geht. Alles in allem ist es aber nach wie vor eine sehr gelungene Fantasy-Serie: 7/10 möglichen Punkten!
Die zweite Staffel von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" ist vorbei, und die neuen Episoden waren voller Easter Eggs und Anspielungen. Habt ihr sie alle bemerkt?
Am 29. August 2024 ist "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" Staffel 2 bei Amazon Prime Video im Stream gestartet. Wöchentlich geht es mit je einer Folge weiter. Es soll sogar bereits an "Die Ringe der Macht" Staffel 3 gearbeitet werden.
Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
| Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht bewerten | |
| Genre | Drama, Action & Adventure, Sci-Fi & Fantasy |
| Erstausstrahlung | 01.09.2022 |
| Erstausstrahlung in Deutschland | 02.09.2022 |
| Homepage | amazon.com |
| Weitere Quellen | |
| Netzwerk | Amazon |
| Produktion | Amazon Studios, New Line Cinema, Harper Collins Publishers, Tolkien Enterprises |
| Staffeln |
Nichts verpassen mit dem NETZWELT-Newsletter
Jeden Freitag: Die informativste und kurzweiligste Zusammenfassung aus der Welt der Technik!