WhatsApp: EU zwingt Messenger zur Zusammenarbeit - das sagt der Chef
Zwischen WhatsApp und Signal Nachrichten austauschen? Das soll bald in der EU möglich sein. Der Digital Markets Act zwingt die Messenger, sich zu öffnen. Nun äußert sich der WhatsApp-Chef.
- Die EU bringt den Digital Markets Act auf den Weg.
- Dieser zwingt große Messaging-Plattformen sich für kleinere Anbieter zu öffnen.
- Dadurch soll eine Monopolstellung verhindert werden.
Von Signal eine Nachricht an einen Kontakt bei WhatsApp senden? Das soll bald möglich sein, so will es die EU in einer neuen Vorschrift verankern. Die Digital Markets Act genannte Initiative sieht unter anderem vor, dass große Messenger-Plattformen wie WhatsApp künftig mit kleineren Plattformen zusammenarbeiten müssen, wenn diese das wünschen.
Emojis können für Verwirrung sorgen, weil ihre wahre Bedeutung nicht immer erkennbar ist. Erfahrt hier, wie ihr diese Symbole in WhatsApp und anderen Messengern korrekt einsetzen könnt.
Konkret soll dann der Austausch von Nachrichten, Bilder und sogar Telefonate und Videochats plattformübergreifend möglich sein. Damit soll der Markteintritt für kleinere Dienste erleichtert werden. Neben WhatsApp sollen die Regeln unter anderem auch für iMessage und dem Facebook Messenger gelten.
Das sagt der WhatsApp-Chef
Inzwischen hat sich WhatsApp-Chef Will Cathcart auf Twitter zu den Plänen geäußert. Er sieht in der Interoperabilität Chancen, warnt aber auch davor, dass je nachdem, wie sie umgesetzt wird, die Privatsphäre darunter leiden könnte.
Digital Markets Act noch nicht in Kraft
Bis der Digital Markets Act in Kraft tritt, wird es aber noch etwas dauern. Zwar haben sich Unterhändler von Parlament und Rat auf die Vorschriften geeinigt. Nun müssen diese aber in einen Rechtstext gegossen und sowohl von Parlament als auch Rat noch einmal verabschiedet werden. Sobald dieser Prozess abgeschlossen ist, tritt der Digital Markets Act 20 Tage nach seiner Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft und die Vorschriften gelten sechs Monate später.
Wer nicht auf das neue Gesetz warten will, findet in Beeper, Element One und Texts bereits jetzt Lösungen, mit denen sich die großen Messenger in einer Anwendung vereinen lassen. Allerdings sind diese meist kostenpflichtig.
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