OnePlus 3 im Test: Dieses Smartphone muss das Galaxy S7 fürchten
High End-Hardware zum kleinen Preis - das versprechen viele Smartphones aus Fernost. Oftmals handelt es sich dabei um leere Versprechen - nicht so beim OnePlus 3. Im Test präsentiert sich der "Flagship-Killer" als würdiger Herausforderer für das Galaxy S7. Nur in einem Punkt kann das OnePlus 3 dem Samsung-Smartphone noch nicht das Wasser reichen.
OnePlus 3 im Test
Schnell, schick und unschlagbar günstig
OnePlus hat den Mund nicht zu voll genommen. Für einen Preis von knapp 400 Euro werdet ihr aktuell kaum ein besseres Smartphone als das OnePlus 3 finden. Der selbst ernannte Flagship-Killer ist in Sachen Design und Performance Galaxy S7 und Co ebenbürtig. Bei Software und Ladetechnik ist OnePlus der Konkurrenz sogar voraus - einzig in Sachen Kamera bewegt sich das Smartphone nicht auf Top-Niveau, befindet sich aber immerhin in der gehobenen Mittelklasse
Das hat uns gefallen
- Smartphone lädt schnell auf
- Performance
- schickes Design
- Android 7.0-Funktionen bereits jetzt
Das hat uns nicht gefallen
- kein microSD-Kartenslot
- wenige LTE-Bänder
- Fingerabdruckscanner fehleranfällig
Aktuelle Meldungen
- OnePlus 3 und 3T: Update auf Android 9 Pie ist da
- OnePlus 3(T): Eure Probleme und Erfahrungen sind gefragt
Für das OnePlus 3 ist eine neue Betriebssystemversion verfügbar
OnePlus hält das Versprechen, auch für das OnePlus 3 und 3T Android 9.0 Pie bereitzustellen. Das Update ist ab sofort verfügbar. So installiert ihr es und diese Neuerungen beinhaltet die Firmware.
- Design und Verarbeitung
- Ausstattung, Leistung und Bedienung
- Sprachqualität und Akkulaufzeit
- Kamera
- Preis und Verfügbarkeit
- Fazit & Alternativen
Das OnePlus 3 markiert optisch einen Neubeginn. Sand Stone-Cover und Metallrahmen gehören der Vergangenheit an - der chinesische Hersteller verpackt seine Hardware nun ähnlich wie Apple, HTC und Huawei in einem nahtlosen Ganzmetallgehäuse. Die hintere Kamera steht etwas hervor, eingearbeitete Antennenstreifen sichern den Empfang. Wem das silberne Modell (Graphite) nicht gefällt, kann seit Anfang August das OnePlus 3 auch in Soft Gold bestellen - die Stückzahl ist jedoch limitiert.
Design und Verarbeitung
Die neue Optik lässt das OnePlus 3 deutlich edler als seine Vorgänger erscheinen. Ein klares Statement: Der Hersteller will nicht nur mit guter Hardware zu einem vergleichsweise niedrigem Preis bestechen, sondern auch durch Design. Dass OnePlus das kann, hat das Unternehmen bereits mit dem OnePlus X demonstriert. Nostalgiker, die Haptik und Geruch des Sandstone-Covers vermissen, können sich eine entsprechende Schutzhülle im Online-Shop ordern.
Das OnePlus 3 bietet trotz neuem Design weiterhin eine Bilddiagonale von 5,5 Zoll - die Abmessungen haben sich jedoch verändert. Das Gerät ist mit 7,4 Millimetern deutlich dünner geworden, der Vorgänger war noch knapp 10 Millimeter dick. Dadurch lässt sich das OnePlus leichter umgreifen, was die Bedienbarkeit deutlich verbessert. Auch beim Gewicht konnte OnePlus einsparen: Trotz Metallgehäuse bringt das OnePlus 3 nur 158 Gramm auf die Waage - 17 Gramm weniger als das OnePlus 2.
Ausstattung, Leistung und Bedienung
Was hat sich unter der Haube getan? Als Prozessor werkelt im Inneren nun Qualcomms aktueller Top-Prozessor Snapdragon 820. Er kann auf satte 6-Gigabyte-Arbeitsspeicher zurückgreifen - zwei Gigabyte mehr als die Konkurrenz bietet. Im Alltag macht sich dies aufgrund des aggressiven RAM-Management des Smartphones nicht immer bemerkbar. Im Benchmarktest deutet das OnePlus 3 sein Potential jedoch an und kratzt am Thron des Galaxy S7 und des HTC 10.
| Benchmark | Galaxy S7 | LG G5 | HTC 10 | OnePlus 3 |
|---|---|---|---|---|
| Geekbench 3 (Single-Core) | 2.100 Punkte | 2.354 Punkte | 2.375 Punkte | 2.414 Punkte |
| Geekbench 3 (Multi-Core) | 6.139 Punkte | 4.859 Punkte | 5.309 Punkte | 5.596 Punkte |
| 3D Mark Sling Shot ES 3.1 | 2.173 Punkte | 2.495 Punkte | 2.373 Punkte | 2.217 Punkte |
| AnTuTu | 131.019 Punkte | 131.949 Punkte | 157.040 Punkte | 141.153 Punkte |
Es fehlt dagegen weiterhin ein microSD-Kartenslot. Das OnePlus 3 weist zwar zwei SIM-Kartenslots auf, anders als bei vielen Dual-SIM-Smartphones lässt sich in den zweiten Schacht jedoch nicht alternativ eine Speicherkarte einlegen. Da OnePlus dem OnePlus 3 jedoch satte 64 Gigabyte Gerätespeicher spendiert, dürften nur wenige Nutzer diese Option vermissen.
Nachgerüstet hat OnePlus dagegen einen NFC-Chip. So lässt sich das OnePlus 3 nun durch einfache Berührung mit Accessoires wie Bluetooth-Lautsprecher oder SmartWatch verbinden - auch für den Einsatz als Geldbörse ist das OnePlus 3 so gerüstet. Leider unterstützt die europäische Version des OnePlus 3 nur wenige LTE-Frequenzen. Für Weltenbummler ist das Smartphone definitiv die falsche Wahl.
Viel Kritik musste der Bildschirm des OnePlus 3 einstecken. Kritisiert wurde unter anderem das verwendete NTSC-Farbprofil. Wer will, kann nun nach einem System-Update in den Einstellungen jedoch auch ein sRGB-Profil aktivieren. Netzwelt konnte im Test die Kritik am OnePlus 3-Bildschirm nicht nachvollziehen - zwar besitzt das Display weniger Strahlkraft als die Konkurrenz - eklatante Mängel sind im Sichttest aber nicht zu beanstanden. Und das dürfte den meisten Käufern völlig ausreichen.
Was beim OnePlus 3 das Display ist, war beim Vorgänger die Software. Wurde das OnePlus One noch mit Cyanogen OS ausgeliefert, ist mittlerweile auf den Geräten des Herstellers das selbst entwickelte Oxygen OS vorinstalliert. Dieses bietet zwar vielleicht nicht so viele Optionen wie Cyanogen OS, wusste im Test jedoch zu gefallen. OnePlus versteht es ähnlich wie HTC, Googles Android-System behutsam um sinnvolle Features zu erweitern. So bietet das OnePlus 3 etwa bereits einen Nachtmodus - wie ihn Google für Android 7.0 Nougat vorsieht.
OnePlus 3 in Bildern
Testbilder zum neuen One Plus Flaggschiff
Nachbessern sollte OnePlus dagegen beim Fingerabdruckscanner. Dieser arbeitete in der Praxis äußerst fehlerhaft. Häufig wurde unser Fingerabdruck nicht erkannt - ein entsprechendes Update wird aktuell verteilt. Netzwelt konnte es jedoch noch nicht testen. Immerhin ist es aber löblich, dass OnePlus schnell auf entsprechendes Feedback aus der Fangemeinde reagiert.
Sprachqualität und Akkulaufzeit
Die Sprachqualität des OnePlus 3 ist gut - eine höhere Wertung verspielt das Smartphone jedoch durch die mangelhafte Geräuschunterdrückung. Trotz eines zweiten Mikrofons zur Filterung von Nebengeräuschen war im Test jeder Windzug deutlich zu vernehmen.
Strom bezieht das OnePlus 3 aus einem 3.000-Milliamperestunden-Akku. Das klingt angesichts des großen Displays ein bisschen zu wenig - doch im Test brachte eine Akkuladung das OnePlus 3 stets problemlos durch den Tag. Und wenn es doch einmal eng wird, reichen ein paar Minuten an der Steckdose um dem OnePlus 3 neue Energie einzuhauchen. Die von Oppo lizenzierte und als Dash Charge vermarktete Schnell-Ladetechnik stellt sogar Qualcomms Quick Charge 3.0 in den Schatten. Binnen knapp einer Stunde füllte Dash Charge im Test die Akkustandsanzeige von 2 auf 100 Prozent.
Die Ladelektronik hat OnePlus in das Netzteil ausgelagert, dadurch soll sich das OnePlus 3 während des Prozesses praktisch nicht erwärmen. Im Test bestätigte sich diese Aussage des Herstellers jedoch nicht. Ein weiterer Nachteil dieser Konstruktion: Wer das Netzteil vergisst oder verliert, kann Dash Charge nicht mehr nutzen. Kompatible Netzteile anderer Hersteller gibt es aktuell nicht, ihr müsst euch also das Original nachbestellen. Kostenpunkt: circa 35 Euro. Zwar lässt sich das OnePlus 3 auch mit jedem beliebigen Netzteil aufladen, dann ist der Prozess jedoch deutlich langsamer.
Wechseln lässt sich der Akku des OnePlus 3 nicht - zumindest nicht ohne ein gewisses Maß an handwerklichen Geschick. Dies war aber bereits bei den Vorgängern so. Dementsprechend wird dieser Umstand Fans des Herstellers nicht abschrecken.
Kamera
Für Foto- und Videoaufnahmen stellt das OnePlus 3 eine 16-Megapixel-Kamera auf der Rückseite bereit. Sie stammt von Sony. Genauer gesagt handelt es sich um den Sensor IMX298, der unter anderem auch im Huawei Mate 8 seinen Dienst verrichtet. Die Frontkamera löst mit maximal acht Megapixeln auf und ist ebenfalls ein alter Bekannter. Der auch von Sony produzierte Sensor IMX179 kam unter anderem im Moto G2 zum Einsatz.
OnePlus 3: Kamera-Samples
Diese Bilder wurden mit dem OnePlus 3 gemacht.
Beide Kameras lieferten im Test schöne Schnappschüsse. Wenn man die Bilder jedoch mit den Aufnahmen des Galaxy S7 und Co vergleicht, zeigt sich vor allem bei schwächeren Lichtverhältnissen ein deutlicher Unterschied. Hier hat das OnePlus 3 noch Luft nach oben. Das ist jedoch der einzige Punkt in dem sich der selbst ernannte Flagship-Killer von der höherpreisigen Konkurrenz nennenswert unterscheidet.
Preis und Verfügbarkeit
Das OnePlus 3 ist ab sofort in Europa erhältlich. Bezogen werden kann es unter anderem über den Online-Shop des chinesischen Herstellers. Ein Invite ist für den Kauf des OnePlus 3 nicht mehr notwendig. Die unverbindliche Preisempfehlung lautet 399 Euro. Das sind rund 300 Euro weniger als Samsung für die günstigste Variante des Galaxy S7 ausruft.
OnePlus 3
Transparenzhinweis: Das Testgerät wurde netzwelt leihweise von OnePlus zur Verfügung gestellt.
OnePlus 3: Die besten Alternativen
Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten OnePlus 3-Alternativen.
Zudem empfehlen wir euch einen Blick in unsere Smartphone-Bestenlisten. Vergleichbare Produkte findet ihr beispielsweise in der Bestenliste "Smartphone"
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