SMARTPHONE

Google Nexus 6 im Test: Ein Smartphone für Couch-Potatoes

"Ist es zu groß für mich?" Diese Frage sorgt jetzt nicht mehr nur bei Apple-Fans, die über den Kauf eines iPhone 6 Plus grübeln, für schlaflose Nächte. Nach der Veröffentlichung des Nexus 6 stellt man sich auch im Android-Lager die Gretchenfrage: "Wie groß darf ein Smartphone maximal sein?" 5, 5,3, 5,5 Zoll oder doch eben 6 Zoll - wie es Google nun mit seinem neuen Android-Referenzgerät proklamiert. Der netzwelt-Test liefert die Antwort.

Google Nexus 6 im Test

Google Nexus 6
Testnote 2,9 befriedigend Leserwertungen
49 Bewertungen
Design
2,2
Ausstattung
3,4
Konnektivität
2,8
Akkulaufzeit
1,6
Kamera
1,6
ab 847,46€
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Lollipop ist kein Phablet-OS

Hardwareseitig stimmt beim Nexus 6 eigentlich alles. Die Größe ist auch okay, würde Google es nicht softwareseitig versäumen aus dem großen Bildschirm abseits vom Medienkonsum Kapital zu schlagen. So ist das Nexus 6 eher ein Mini-Tablet mit Telefonfunktion für das heimische Sofa als ein Smartphone für den produktiven Einsatz im (Berufs)Alltag. Das gibt einen Punkt Abzug in der Endnote.

Das hat uns gefallen

  • Stereo-Lautsprecher liefern tollen Klang
  • großes Display
  • leistungsfähige Hardware
  • lange Akkulaufzeit
  • Akku mit Schnellladefunktion

Das hat uns nicht gefallen

  • fehlende Phablet-Funktionen (Split-Screen)
  • keine Hilfen für Einhandbedienung
  • schwer
  • Nano-SIM
  • Speicher nicht erweiterbar
  • Akku fest verbaut
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Aktuelle Meldungen

Für das Google Nexus 6 ist eine neue Betriebssystemversion verfügbar

Für das Nexus 6 stehen die so genannten Factory Images auf Basis von Android 7.1 Nougat bereit. Netzwelt verrät euch, wie ihr das Update bereits jetzt auf eurem Google-Smartphone installiert.

Aktuell verfügbare Version: Android 7.1

  1. Wie ich lernte, den Riesen zu lieben
  2. Abseits des Sofas bringt das XXL-Display wenig
  3. Fazit
  4. Fazit & Alternativen

An der Größe des Nexus 6 spalten sich offenbar auch bei Google die Geister. Android-Chefentwickler David Burke gab in einem Interview mit den US-Kollegen von CNET zu Protokoll, viele Nutzer wüssten noch nicht, dass sie ein Phablet wollen. Hätten sie es einmal in der Hand, würden sie es nicht mehr zurückgeben wollen.

Der in der Entwicklungsabteilung für das Nexus 6 gewählte Codename "Shamu" ist jedoch wenig schmeichelhaft. Auf den Namen Shamu hört der Killerwal aus der berühmten SeaWorld-Show. In einem Clip für Android Lollipop machte sich das Unternehmen sogar selbst über die Größe des Nexus 6 lustig. Trigger Happy TV lässt grüßen.

Boah! Ist das groß. Google macht sich in einem Clip für Android 5.0 selbst über die Größe des Nexus 6 lustig.
Boah! Ist das groß. Google macht sich in einem Clip für Android 5.0 selbst über die Größe des Nexus 6 lustig. (Quelle: Screenshot Google+/DerekRoss)

Wie ich lernte, den Riesen zu lieben

So gespalten wie Google bin auch ich. Zu groß, zu schwer - das war mein erster Eindruck. Doch nach einigen Tagen mit dem Nexus 6 sind meine Zweifel bezüglich des Riesen-Smartphones kleiner geworden.

Mehr noch: Ich habe das Nexus 6 mit seiner XXL-Bilddiagonale lieben gelernt. Beim Bundesligaschauen die Ergebnisse der Parallelspiele vom Sofa aus checken, in der Werbepause des Abendfilms auf der Couch durch die neusten Facebook-Meldungen scrollen oder eine Runde Asphalt 8 zocken. All das macht auf dem Nexus 6 wesentlich mehr Spaß als auf dem 4,7-Zoll großen HTC One, das ich privat verwende. Dies kommt mir mittlerweile einfach nur noch mickrig vor.

Nexus 6 im Unboxing

Google Nexus 6 ausgepackt.

Trotz der Größe ist die Darstellung - anders als bei vielen anderen Phablets -gestochen scharf. Einzelne Pixel könnt ihr auch mit einer Lupe kaum ausfindig machen. Kein Wunder - die Pixeldichte übertrifft sogar die des iPhone 6 Retina HD-Displays um mehr als die Hälfte. Einziger Wermutstropfen ist die Farbdarstellung. Aktiviert der Nutzer die "Adaptive Helligkeit" in den Einstellungen, wirkt es so, als liege ein grauer Schleier über dem Bildschirm des Nexus 6 - so dunkel ist er. Reguliert der Nutzer die Helligkeit selbst, weisen die Farben mehr Strahlkraft auf. Weiße Flächen wirken jedoch immer noch eher gräulich. Ein Phänomen, das man bereits von Samsungs AMOLED-Displays kennt. Toll ist das nicht, man gewöhnt sich aber daran.

Doch es ist nicht nur der große Bildschirm, der das Konsumieren von Medieninhalten auf dem Nexus 6 zu einem Genuss macht. Einen erheblichen Anteil daran haben auch die ober- und unterhalb des Bildschirms verbauten Stereolautsprecher, die für Handylautsprecher einen hervorragenden Klang bieten. Stände nicht Motorola auf der Rückseite, könnte man glauben, das Nexus 6 stammt von HTC. Die Nexus 6-Lautsprecher stehen den vom HTC One (M8) bekannten BoomSound-Speakern nämlich in nichts nach.

Google Nexus 6: 360-Grad-Box

360-Grad-Ansicht Google Nexus 6

Allenfalls das hohe Gewicht des Nexus 6 nervte mich beim Surfen auf der Couch. Mit 185 Gramm zählt das Google-Handy zu den Smartphone-Schwergewichten, was sich beim längeren Halten mit einer Hand schnell bemerkbar macht. Schade, dass es seit dem HTC HD7 kein Smartphone mehr mit ausklappbarem Standfuß gegeben hat - dem Nexus 6 hätte dieser gut zu Gesicht gestanden.

Abseits des Sofas bringt das XXL-Display wenig

Abseits des heimischen Sofas greife ich dann doch lieber zu meinem "kleinen" HTC One - und das hat weniger mit der Größe des Nexus 6 zu tun, sondern viel mehr mit Googles Unfähigkeit diese im Alltag für den Nutzer brauchbar zu machen. Android 5.0 Lollipop mag das größte Update für das System seit Ice Cream Sandwich oder sogar dem Ur-Android sein, doch für Phablets ist und bleibt Stock Android so wenig geeignet wie seiner Zeit Froyo und Gingerbread für die Nutzung auf Tablets.

Zwei Apps in einem Splitscreen-Modus anzeigen? Fehlanzeige. Die Benachrichtigungsleiste mit einem virtuellen Button vom unteren Bildschirmrand öffnen und schließen? No way. Mehr Inhalte im Mailer im Querformat darstellen? Warum? In puncto Einhandbedienung von Phablets ist Lollipop ein Totalausfall. Google hätte sich hier besser einmal von Samsungs Galaxy Note 4 oder dem LG G3 einige Tricks und Kniffe abgucken sollen. Da macht selbst Apple beim iPhone 6 Plus einen besseren Job - dabei sind die Jungs aus Cupertino in Bezug auf Phablets genau so grün hinter den Ohren wie Google.

Google Nexus 6: Beispielbilder

Diese Bilder wurden mit der 13-Megapixel-Kamera des Nexus 6 geschossen.

Das ist schade, denn eigentlich bringt das Nexus 6 alles mit, um in der Phablet-Liga ganz oben mitzuspielen. Das Smartphone ist ordentlich verarbeitet und fühlt sich gut an. Dank der gewölbten Rückseite liegt es auch gut in der Hand. Bezüglich der Performance zählt das Nexus 6 aktuell zu den Top 3-Smartphones. Die verbaute 13-Megapixel-Kamera stößt auch bei schwachen Lichtverhältnissen nicht an ihre Grenzen, sondern liefert rauscharme Fotos mit einer für ein Smartphone tollen Dynamik. Der Akku hält locker zwei Tage und ist binnen 90 Minuten wieder aufgeladen und auch die Sprachqualität ist akzeptabel. Die Gesprächspartner klingen zwar arg künstlich, Nebengeräusche werden dafür effektiv gefiltert.

Lediglich der nicht erweiterbare Speicher, der fest verbaute Akku und der Zwang zum Wechsel auf eine Nano-SIM-Karte werden dem ein oder anderen Nutzer missfallen. Darüber ließe sich aber hinwegsehen, wenn, ja wenn Google doch mehr aus dem großen Bildschirm gemacht hätte.

Fazit

Google Nexus 6

Google Nexus 6
Testnote 2,9 befriedigend Leserwertungen
49 Bewertungen
Design
2,2
Ausstattung
3,4
Konnektivität
2,8
Akkulaufzeit
1,6
Kamera
1,6
ab 847,46€
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Transparenzhinweis: Das Testgerät wurde netzwelt leihweise für zwei Wochen von Google zur Verfügung gestellt.

Google Nexus 6: Die besten Alternativen

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten Google Nexus 6-Alternativen.

Zudem empfehlen wir euch einen Blick in unsere Smartphone-Bestenlisten. Vergleichbare Produkte findet ihr beispielsweise in der Bestenliste "Smartphone"

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